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Ein Traum wird wahr

 
Dieses Baujahr so um 60 rum, hatte mich schon immer interessiert und ich hegte immer schon den Traum, solch ein Fahrzeug mal zu besitzen. Nach gut 18 Jahren ging dieser Traum in Erfüllung.


Aber zunächst der Reihe nach. In Würzburg fanden wir diesen kleinen Wagen in der Zeitung anociert und kaufen ihn einen Studenten ab, das war 1999.
Nachdem der Wagen 2000 durch den TÜV kam, wir hatten den Orginalbrief verlängert (die Pappe), fuhren wir fortan bei einigen Oldtimerralleys mit, wobei wir auch einige Pokale gewannen, unter anderem den ersten Platz bei der Hochtaunsralley 2001, weitere Pokale folgten bis es dann im Herbst 2002 es soweit war.
Ich hatte durch einen guten Freund Wilfried, einen Restaurateur kennen gelernt, der wirklich sein Handwerk versteht, und so fuhren Charlotte und ich im September 2002 zu ihm zur Restauration. Eigentlich hatte ich mir die Sache einfacher vorgestellt, aber wie das eben so ist, es kommt immer anders als man denkt.
Beim Auseinander nehmen wurde schnell klar, dass die Karosserie nur schwer und mit viel Aufwand zu retten war, es wurde leider von den Vorbesitzern, wie es oft üblich ist, Bleche über Bleche geschweißt, so das es unten drunter weiter gammelte und die unteren 10cm rundrum völlig hinüber waren, bzw. nicht mehr vorhanden. Leider war da nicht mehr viel zu gebrauchen, außer der Elektrik, der Bodengruppe samt Motor, dem Faltdachgestänge, den Scheiben und den Sitzen und noch einige Kleinteile, also nicht viel.
In Frankfurt wurde ich fündig, bei einem Freund der auch Käfer schraubt gab es hintere Kotflügel und eine Heckklappe, die Koferraumhaube hatte ich noch, vodere Kotflügel besorgte ein anderer Freund, die rechte Tür hatte ich noch, die Linke besorgte ich mir in Augsburg. Nun benötigte ich noch eine Karosserie, das gestalte sich jedoch schwieriger als ich dachte. BJ 61 gab es leider nur in schlechtem Zustand, also machte das kein Sinn. Durch Zufall konnte ich mit Hilfe von Niklas eine gut gemachte 57er Karosse auftreiben und so konnte es losgehen. Bis zu diesem Zeitpunkt war schon ein halbes Jahr vergangen. Mein Freund leistete wirklich ganze Arbeit. Nach dem Zusammenbau, damit auch wirklich alles passte, ging die Karosse in Einzelteilen zum Lackierer, um danach Stück für Stück wieder zu einem Auto zusammen gebaut zu werden. Auf den Fotos ist das gut ersichtlich.
Mit der neuen Charlotte sind wir jetzt schon zu mehreren Oldtimertreffen gefahren und es macht einfach Spaß , so ein tolles Auto.
Ich denke wenn Charlotte Schöne ihr Auto so sehen könnte, wäre sie sicher sehr zufrieden.
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Als nächstes folgt die Historie des kleinen VWs.

Volkswagen 1200 Export Limosine aus dem Jahre 1961
Erstmals wurde der Käfer am 16.10.1961 in Westberlin unter dem Kennzeichen B-RH 296 zugelassen. Die Besitzerin hieß Charlotte Schöne , geboren 1903. Sie war aus der damaligen DDR nach Westberlin gekommen, verzog aber später aus Altersgründen nach Bad Soden/Ts. zu ihrem Sohn, Herrn Dr. Hans-Hermann Schöne.
Die Ummeldung erfolgte am 29.06.1965 auf das Kennzeichen FH-AM 528 (damals gehörte Bad Soden zum Landkreis Frankfurt-Höchst). 1970 verstarb Frau Schöne. Nachdem das Auto 18 Monate unbenutzt in der Garage stand,(weiterhin angemeldet) entschloss sich das Ehepaar Schöne, autofahren zu lernen. So blieb der Wagen der Familie noch bis zum 25.11.1974 erhalten.
Der Wagen wurde dann an Volpert & Bisinger die Volkswagenwerkstatt in Bad Soden verkauft, bzw. verrechnet mit ca. 1000-1200 DM. Man kaufte sich dann einen Golf, der leider sehr schnell rostete...
Nachdem der Käfer einen knappen Monat stillgelegt war, wurde er insgesamt 22 ½ Jahre lang unter dem amtl. Kennzeichen F-CP 218 von einem älteren Herrn (geb. 09.09.1916) gefahren, bis er am 23.06.1997 im Hochtaunuskreis für einige Tage stillgelegt wurde.
Kurzzeitig wurde das Auto unter dem Kennzeichen HG-CN 708 von einer Dame (geb. am 25.06.1914) gefahren, bis ein junger Frankfurter (geb. 15.12.1975) das Fahrzeug auf das schöne Kennzeichen F-VW 1201 auf seinen Namen ummelden ließ. Allerdings erfolgte bereits gut ein Jahr später am 25.09.1998 in Alzenau die nächste und letzte Stillegung im bewegten Leben des kleinen Wagens.
Charlotte Schöne, wie der heutige Besitzer den Käfer liebevoll nach seiner Erstbesitzerin nennt, muss nach Würzburg verkauft worden sein, denn dort besuchten der Käferfreund und seine damals noch Ehefrau (Käfer)freunde und beim durchblättern der Würzburger Anzeigen entdeckten sie Charlotte, die in einer Neubausiedlung in einer Fertiggarage stand...
Um den ersten KFZ-Brief zu erhalten, wurde eine Verlängerung von 9 Monaten beantragt und das Auto wurde in mühevoller Klein- und Schweißarbeit TÜV-fertig gemacht.